Der Neubau ist das erste realisierte Gebäude in einem neu gewidmeten Entwicklungsgebiet für Einfamilienhäuser in Münster. Der Bebauungsplan schränkte hinsichtlich Gestaltung bzw. Situierung nicht ein, Vorgabe war die TBO, einzig Richtung Südost umfließt das Gebiet ein Gerinne mit schönen Schilfgürtel, das für Wartungszwecke 5m breit nicht bebaut werden darf.
Aufgrund dieser Vorgaben und der noch zu erwartenden Nachbarbebauung gliederten wir das Bauvorhaben in zwei Bereich; einem niedrigen direkt an der Straße aus sichtbeton als offenes Carport mit Stauraum (Übergang öffentlich zu Privat, kein Schneeräumen im Winter nötig) und dem zweiten Teil des Wohnhauses, dessen EG leicht über dem Straßenniveau liegt. Das Haus haben wir so weit als möglich (Mindestabstände) zur nördlichen Grundstücksgrenze platziert, dass im Süden ein Maximum an Garten bleibt und auch bei einer zukünftigen Bebauung die Besonnung uns Aussicht erhalten bleibt.
Dieser Bauteil ist voll unterkellert in Stahlbeton, Richtung Südost nutzten wir den natürlichen Geländeverlauf um vollwertige Räume auch im Keller zu erhalten (Musizierraum, Hobbyraum), darüber kommt eine reine Holzkonstruktion (CLT Massivholzwände) zur Ausführung mit einer schlichten und kompakten Fassade Richtung Straße und Norden. Nach Süden und Osten kragt das OG bzw. der Balkon weit aus, um einerseits im EG geschützte Freibereich zu erhalten und gleichzeitig effektiven Sonnenschutz, andererseits bekommen die Räume im OG einen Puffer vorgelagert für Sicht und Sonnenschutz. Diese Übergangsbereiche schaffen sehr besondere Zwischenräume und filtern das Licht nach innen.
Das EG ist dem Wohnen und Essen mit direktem Zugang zum Garten vorbehalten, im OG befinden sich die Schlaf und Rückzugsbereiche mit einem Bad. Die einfache Pultdachform ermöglicht es ein zukünftige Solaranlage oder Photovoltaik im Dach zu integrieren. Gleichzeit erhält man mit der Dachform eine Oberlichte, mit der man das Bergmassiv des Rofan-Gebirges ins Haus holt. Innen bleibt die Konstruktion des Massivholzes sichtbar, außen wird der Baukörper bzw. die Fassade mit einer vertikalen Lärchen Rombusschalung verkleidet, tieferliegende Außenwände mit einer Lärchen 3S Platte.
