Ursprüngliche Situation

Das ländliche Anwesen liegt in einer hügeligen Landschaft etwa 12 km von der Stadt Treia entfernt.

Die ca. 300 Jahre alte Bauernhaus hat drei Stockwerke, und die Hälfte des Hauptgebäudes wurde 1995 durch einen Brand beschädigt.

Die Außenfassade des Hauptgebäudes wird von der Stadtverwaltung unter Schutz gestellt.

Der Komplex wurde durch zwei kleinere, nur einstöckige Baukörper vervollständigt: der erste war eine Herde und ein Ofen, der zweite eine Scheune mit freitragendem Dach.

Intervention

Ziel des Projekts war die Renovierung und Umwandlung des Anwesens in ein modernes Wohn- und Ferienhaus mit angeschlossenem Gästehaus und Pool.

Das Mauerwerk wurde weitgehend erhalten und restauriert, während die gesamte Holzstruktur (Zwischenböden und Dach) ersetzt wurde.

Im Rahmen der Erneuerung der statischen Struktur wurden die notwendigen Verstärkungsvorkehrungen für die Erdbebensicherheit unsichtbar integriert.

Die architektonische Sprache verbindet die Kombination von alter Substanz und neuen Eingriffen: manchmal im Kontrast und manchmal durch die Verschmelzung von Alt und Neu.

So wurde z.B. das Dach in traditioneller Weise restauriert (primäre und sekundäre Holzbalken, Untersicht mit Terrakotta, Dacheindeckung mit "Coppi"-Ziegeln), während die neuen Zwischenböden und neuen Innenwände in weissem Putz ausgeführt sind. Die Böden sind ebenfalls fugenlos in einem harten und klaren Material ausgeführt.

Diese neuen weißen Innenflächen tragen zur Lichtreflexion bei und geben ihnen das Gefühl von Größe. Auf diese Weise war es möglich, die relativ kleinen historischen Öffnungen in den gleichen Abmessungen und Proportionen zu erhalten, während alle Räume mit frischem Licht bestrahlt werden.

Die ursprüngliche Steinmauer, die den Grundriss des Hauptgebäudes klar in zwei Teile teilt, wurde respektiert und durch den Eingriff weitgehend erhalten.

Der nördliche Teil des Hauses war nach dem Brand eine Ruine, diese Ruine hat das Projekt inspiriert.

Tatsächlich wurde ein offener und luftiger Raum realisiert, der vom Erdgeschoss bis zum Dach reicht.

In diesem Raum befindet sich die Küche mit Esszimmer, und es sind drei weiße Volumen eingraviert, die die Eingangsgalerie, das Treppenhaus und ein Atelier enthalten.

Der südliche Teil des Hauses ist in klassischer Weise vertikal geteilt. Im Erdgeschoss befindet sich das Wohnzimmer mit Kamin, während sich in den beiden oberen Stockwerken insgesamt vier Schlafzimmer befinden, jedes mit eigenem Bad.

Die zeitgenössische Küche aus Edelstahl hat einen freien Platz im Raum und steht im Kontrast zu der warmen Atmosphäre, die durch die historischen Mauern, die sie umgeben, entsteht.

Die alte Scheune auf der Ostseite des Haupthauses wurde abgerissen und an derselben Stelle und unter Verwendung alter Terrakottafliesen wieder aufgebaut, wodurch das Gästehaus entstand.

Das Süddach wurde durch eine offene Loggia mit Außenküche in den gleichen Abmessungen wie das bestehende Dach ersetzt.

Der Pool wurde in einen klaren geometrischen Bezug zwischen dem Haupthaus, dem Gästehaus und der Loggia gesetzt. Der Pool erinnert mit seiner plastischen Erscheinung an einen großen Springbrunnen.

Das bestehende Nebengebäude an der Nordseite wurde als Heizwerk und Kesselraum genutzt. Das automatische Tor schließt im gleichen Volumen ab. Dieser architektonische Ansatz definiert und betont den neuen Eingang zum Anwesen. Der Komplex wurde durch eine Reihe von Pinienbäumen auf der Westseite und einen Olivenhain auf der Ostseite begrenzt und integriert sich in das neue Leben in den Hügeln der Marken.