Phoenix House ist ein sehr persönliches Projekt. Ich hatte ein Queenslander-Haus aus den frühen 1900er Jahren in Brisbane gekauft. Es gab verschiedene Pläne dafür, aber mein Leben nahm eine interessante Wendung und es wurde plötzlich ein neues Zuhause für mich und meine beiden Kinder. Während er in den Zuckerrohrfeldern in der Nähe von Ballina stand, geriet er in ein paar heftige Südstürme. Als ich es sah, waren alle Planen weggeweht, es war voller Wasser und die seitliche Veranda war nur noch ein Haufen Hartholzstangen auf dem Boden.


Ich brach in Tränen aus. Das Gebäude war voller Fäulnis und die Aufgabe, es wieder zum Leben zu erwecken, schien unüberwindlich. Ich hatte keine andere Wahl. Dies sollte ein 'Phoenix-Moment' werden. Das Haus wurde zu einer Metapher für meinen persönlichen Wiederaufbau. Auch Freunde und Kollegen erkannten dies. Ingenieure, Landschaftsarchitekten und alle Bauunternehmer stellten sich der Herausforderung.

Unser Studio beschloss, das alte Haus wie ein 'Remix-Album' zu behandeln. Wir wollten es auseinandernehmen, alles entfernen, die Teile, die nicht verrottet waren, auflisten und neu zusammensetzen. Eine Art 'nachhaltiges Puzzle'. Alte Fensterflügel wurden gedreht und zur Küchenabdeckung, die dunklen Teakholzdielen wurden für die Schlafzimmerwände verwendet und so weiter.

Das Haus befindet sich in der Altstadt von Byron, in einem denkmalgeschützten Viertel, in der Nähe des ursprünglichen Fischerhauses meiner Großeltern, das immer noch steht. Auf der anderen Straßenseite im Norden befinden sich Sportplätze und dahinter die einheimische Vegetation und dann die Bucht.

Das Haus wurde um 1600 mm erhöht, um Platz für Fahrräder, zwanzig Surfbretter und alle nachhaltigen Dienstleistungen (Wassertanks, Solarbatterien, Wärmepumpen usw.) zu schaffen. Die ungewöhnliche Höhe über dem Boden und die großen, gestaffelten Holzstufen machen die vordere Veranda zu einer 'Bühne' für den Park. Die Veranda fungiert als Schnittstelle zwischen dem Park und dem Wohnhaus und schafft eine starke Verbindung zur 'Gemeinschaft'.

Der Entwurf war eine Übung in Zurückhaltung. Wie können wir ein Haus mit drei Schlafzimmern auf 140 m2 schaffen, das sich viel größer anfühlt, als die Quadratmeterzahl vermuten lässt? Die räumliche Akrobatik beinhaltete ein 'Helden'-Dachfenster über dem Wohnraum, das den Loungebereich definiert. Eine große 3x3 m große Schiebetür lässt sich zurückziehen und gibt den Blick auf den Park frei. Das gesamte Projekt kann als ein raffiniertes Stück Tischlerei mit einer sorgfältig ausgewählten Materialpalette betrachtet werden.

Ein monolithischer Pool aus Blockwerk und eine Reihe von Pflanzgefäßen mit einheimischer Vegetation verankern das leichte Haus im Gelände. Angrenzend an das Haus befindet sich ein kleines 1-Bett-Studio, das als Prototyp für eine Reihe zukünftiger 'tiny homes' dient. Es ist 40 m2 groß und 2,8 m breit, wirkt aber mit seinen fast 4 m hohen Decken täuschend groß.

Das Phoenix Haus schlägt die Brücke zwischen dem alten und dem neuen 'Byron Lifestyle'. Es reflektiert die Vergangenheit und gibt gleichzeitig Hinweise darauf, wie wir sensibel in die Zukunft bauen können, da diese wunderschönen australischen Küstenstädte mehr Druck ausgesetzt sind als je zuvor.

Zusammenfassung der Medien
Das Phoenix-Haus wurde zu einer Metapher für den persönlichen Umbau des Architekten. HGA beschloss, das alte Haus wie ein 'Remix-Album' zu behandeln. Es sollte bis auf die Grundmauern zurückgebaut und neu zusammengesetzt werden. Eine Art 'nachhaltiges Puzzle'.
Das Haus befindet sich in einem denkmalgeschützten Viertel im alten Teil von Byron. Auf der anderen Straßenseite im Norden befinden sich Sportplätze und dahinter die Bucht. Die Veranda fungiert als 'Bühne zum Park', eine Schnittstelle zwischen dem Park und dem Haus, die eine starke Verbindung zur 'Gemeinschaft' schafft.

Die Perspektive des Kunden
Das Haus war eine erstaunliche Reise. Es ist zu einem 'lebenden Modell' geworden, an dem Kunden lernen können, wie man 'kleiner baut' und durch intime Momente mehr Atmosphäre schafft. Die Schnittstelle mit dem Park/Sportplatz ist ein großartiges Ergebnis. Das Haus ist zu einem sehr geselligen Ort geworden, mit 'Old School'-Szenarien von Leuten, die vorbeikommen, während sie reiten oder skaten und uns auf der Veranda sehen. Wir fühlen uns mit der 'Gemeinschaft' verbunden, denn im Hintergrund summen Tennis, Fußball und Personal Trainer.
Im Haus Phoenix geht es um Menschen und ihre Interaktionen. Die Architektur bietet die Bühne dafür.

Nachhaltigkeit
Das Haus ist als Maßstab für Nachhaltigkeit und Wiederverwendung konzipiert. Das Konzept der Wiederverwendung eines Hauses hat mich schon immer fasziniert. Die Wiederverwendung all des unglaublichen Hartholzes und der Tischlerarbeiten aus den frühen 1900er Jahren war der Anfang.
Das Haus ist passiv nach Norden ausgerichtet und fängt die sommerlichen Nordwinde ein, die über der Bucht und der nördlich gelegenen Küstenheide abgekühlt werden. Das Hauptdachfenster leitet in den kälteren Monaten ein großes Dreieck der Wintersonne durch das Haus, während die niedrige Veranda vor der rauen Sommersonne schützt.

Das Haus verfügt über 20 KW Sonnenkollektoren mit einer LG-Solarbatterie. Obwohl es immer noch an das Stromnetz angeschlossen ist, belaufen sich die Stromrechnungen auf nur 500 $/Jahr. Mit einem 20.000 Liter fassenden Wasserspeicher ist das Haus im Grunde genommen 'netzunabhängig'. Alle Anstriche im Haus sind VOC-arme Produkte. Und alle neuen Oberflächen, wie z.B. massives Messing und Hartholztischlerei, wurden im Hinblick auf maximale Langlebigkeit ausgewählt.
Bei HGA setzen wir den kritischen Diskurs in zwei Bereichen fort. Erstens erforschen wir ständig die vielen Plattformen für neue Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Dabei kann es sich um einen übergeordneten sozialen Kontext oder um ein einfaches neues Baumaterial oder eine Strategie handeln. Zweitens konzentrieren wir uns weiterhin auf die Frage "Was ist das neue Byron" und unsere Verantwortung für die Erhaltung des eklektischen, grünen Versammlungsortes, von dem der indigene Name 'Cavvanbah' stammt. Wir sind gesegnet, im Land der Bundjalung zu leben und erkennen die traditionellen Besitzer an, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Team:
Architektur & Innenarchitektur: Harley Graham Architekten (HGA)
Bauherr: Morada Build
Landschaft: Fig Landscapes -Grant Boyle
Ingenieur: Josh Neale, Westera Partners
Tischlerei: Nailed It Joinery
Fotograf: Andy Macpherson

Verwendete Materialien:
Innenmöbel: Esstisch aus amerikanischer Eiche, Simon Clover Couch
Armaturen: Astra Walker
Bodenbelag: Original Baltische Kiefer 1900er, Mattes Wachs
Beleuchtung: Signorino Terrazzo Maßgefertigte Wandleuchten, Original 70er Jahre dänische Pendelleuchte
Einrichtung und Armaturen: Astra Walker-Armaturen, Fibonacci-Fliesen, Artedomus-Fliesen, Tischlerarbeiten aus amerikanischer Eiche und Messingblech, Signorino-Stein, ABI-Waschbecken
Stein und Fliesen: Artedomus und Fibonacci
Baumaterialien: Türen und Fenster aus geflecktem Eukalyptus, Weathertex-Innenwände, Weathertex-Außenwände, Zincalume-Dacheindeckung, Austral Blocks
Kunst: Malerei - Michael Cusack 'Calex'
Skulptur - Zaia Graham 'Deer Me'; Dion Horstmans 'Interstella'
Bild - Micheila Petersfield 'Bang Bang'; Jack Bailey 'Mogo'
Haushaltsgeräte: Fisher und Paykel
Bedachung: Bluescope Zincalume; Stahlhauben und Oberlichtverkleidung von Brothers Fearon Fabrication in schwarzer Pulverbeschichtung.
Außenwände: Vorhandene Hartholz-Wetterschutzplatten; Weathertex-Holzverkleidung in Dulux 'Stowe White' und 'Night Sky' gestrichen.
Innenwände: Vorhandene VJ-Hartholzverkleidung; Weathertex-Holzverkleidung, gestrichen in Dulux 'Stowe White' und 'Night Sky'.
Fenster und Türen: Rahmen aus geflecktem Eukalyptusholz von Eastpoint Joinery in Cutek Matt; vorhandene Türen.
Bodenbelag: Vorhandene baltische Kiefer mit mattem Wachs nachbehandelt.
Beleuchtung: Vintage-Pendelleuchte aus den 1970er Jahren; maßgefertigte Up-and-Down-Leuchten mit Signorino-Terrazzo-Platten.
Küche: Amerikanische Eiche und Messingblech von Nailed It Kitchens and Joinery; Terrazzoplatte von Signorino in 'Bianco Nove'; Spritzschutz aus recycelten Fensterflügeln; Astra Walker Icon Armaturen in 'Eco Brass'; ABI Spüle in 'Brass'; Fisher und Paykel Kochfeld, Backofen, Dunstabzugshaube, Geschirrspüler und Kühlschrank.
Das Badezimmer: Amerikanische Eiche und Messingblech-Tischlerei von Nailed It Kitchens and Joinery; Astra Walker Icon Armaturen in 'Eco Brass' und Pura Waschbecken und Toiletten in 'Ghiaccio'; Inax Reitz Nicho Wandfliesen von Artedomus; Fibonacci Stone Bodenfliesen in 'Flannel Flower'.
Heizung und Kühlung: Verdecktes Split-System von Daikin.
Externe Elemente: Pflastersteine aus Beton in 'Lighthouse White' von Holcim; polierte und geschliffene Mauersteine von Austral GB in 'Porcelain'.
Sonstiges: Sofa Clover aus tasmanischer Eiche und Leder von Simon Ancher Studio; maßgefertigter Esstisch aus amerikanischer Eiche von Harley Graham Architects.
