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Post am Rochus
Lukas Schaller

Die neue österreichische Post am Rochusmarkt

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Zeitlose Architektur im Dialog mit der Stadt

Schenker Salvi Weber und feld72 gestalten die neue Konzernzentrale der Post AG am Wiener Rochusmarkt. Das Gebäudeensemble ist eine Komposition von höchster Qualität, die nicht nur Alt und Neu gekonnt verbindet, sondern auch eine zeitgemäße Innenarchitektur aufweist, die sich durch die offenen Kommunikationsbereiche in den Büros und die Gestaltung der Mall auszeichnet. Durch die Einbindung des Gebäudes in den städtebaulichen Kontext tritt es in einen Dialog mit seiner Umgebung.

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Die Österreichische Post AG hat 2013 einen offenen, EU-weiten, zweistufigen, anonymen Generalplanerwettbewerb zur Suche nach Konzepten für ihre neue Konzernzentrale am Rochusmarkt ausgeschrieben. Die Aufgabenstellung umfasste die Sanierung bestehender Gebäudeteile und die Errichtung neuer Büro- und Gewerbeflächen mit dem Ziel, Arbeitsplätze für rund 1.000 MitarbeiterInnen sowie ein Postamt und weitere Dienstleistungs- und Handelsflächen zu schaffen. Ziel war es, das Angebot des benachbarten Rochusmarktes zu ergänzen sowie den Standort insgesamt aufzuwerten und zu stärken. Mehr als 100 interessierte Architekturbüros haben die Wettbewerbsunterlagen angefordert. Für die erste Phase wurden 23 Projekte eingereicht, von denen acht für die weitere Bearbeitung ausgewählt wurden. Davon wurde der gemeinsame Entwurf von Schenker Salvi Weber und feld72 zum Sieger gekürt.

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Ein hochwertiger Stadtbaustein

Ein Schwerpunkt für die Architekten war die kontextuelle Entwicklung des Entwurfs. So entstand eine elegante, zeitlose und hochwertige Architektur, deren überzeugende Gelassenheit sich vom Fassadenraster bis tief in den Innenraum fortsetzt. Das Gebäudevolumen passt sich der polygonalen Form des Grundstücks an und wird sowohl in seiner städtebaulichen Haltung als auch in seinem skulpturalen Ausdruck seiner Rolle als wichtige Institution im öffentlichen Raum gerecht. Das Ensemble ist ein städtebaulicher Block, der sich harmonisch und mit klarem Augenmaß in seine Umgebung einfügt und Teil des städtischen Umfelds wird: Der offene Platz des Rochusmarktes setzt sich im Inneren des Gebäudes in Form einer Einkaufspassage fort und führt dann als öffentliche Passage zum Grete-Jost-Park. Die Eingänge zur Post und zum Einkaufszentrum verbinden sich mit der Fassade zu einem Dialog mit der Stadt.

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Das Gebäude füllt durch die Belegung eines bisher leeren Grundstücks eine Lücke im Stadtbild und wird zu einem selbstverständlichen Teil des Stadtgefüges. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude wurde in das neue Ensemble integriert. Mit seiner haptischen Materialität und der ruhig nuancierten Fassadenlösung bildet das neue Ensemble einen ruhigen und doch starken Hintergrund für das Leben am Rochusmarkt.

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Soziale und ökologische Qualitäten

Die räumliche Struktur des Gebäudes ist vielfältig ablesbar und nutzbar, um den Betrieb langfristig zu sichern. Ausgehend vom denkmalgeschützten Bestand wurden die neuen Räume so konzipiert, dass sie eine Reihe von alternativen Nutzungen und umfangreiche Anpassungen der haustechnischen Infrastruktur ermöglichen.

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Trotz dieser flexiblen inneren Organisation verleiht das kraftvolle Bild der Fassade dem Gebäude ein Gefühl von Kontinuität und Zeitlosigkeit - und damit von Nachhaltigkeit. Die Entwicklung der vorgefertigten Betonelemente von orthogonalen zu konischen Querschnitten ist ein einfaches Mittel, um eine dynamische Fassadenstruktur zu schaffen, die, basierend auf Wiederholung und Variation und verstärkt durch Perforation, einzigartige Ausblicke von jedem Büro aus bietet. In diesen parametrischen Elementen werden die Gestaltung und die Funktion des Gebäudes eins.

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Neben der sozialen Nachhaltigkeit, die mit dieser langfristigen Flexibilität verbunden ist, entspricht auch die hohe ökologische Qualität der lebenszyklusorientierten Gestaltung den DGNB/ÖGNI-Kriterien. Es wird erwartet, dass die neue Post-Zentrale eine Gold-Zertifizierung erhält und damit österreichweit zu einem Leuchtturmprojekt wird.

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Der Entwurf des Einkaufszentrums

Die Mall wurde als großzügiger, dreigeschossiger und zentral belichteter Galerieraum konzipiert, der sich vom Eingang am Rochusmarkt bis zur Rückseite des Gebäudes am Grete-Jost-Park erstreckt. Die Verkaufsflächen der Mall nehmen rund 5.000 m² des neu errichteten Teils des Komplexes ein, während die Schnittstelle zum ursprünglichen Gebäude in der Rasumofskygasse durch ein lichtdurchflutetes, über mehrere Geschosse aufsteigendes Volumen gebildet wird. Die einheitlich gestalteten Schaufenster werden über zwei große, ovale Oberlichter natürlich belichtet. Die dynamische Form der Galerien schafft einen identitätsstiftenden Raum und stellt eine räumliche Beziehung innerhalb der Mall vom Untergeschoss bis zu den Höfen im zweiten Obergeschoss her. Das Ambiente ist unverkennbar raffiniert. Die eleganten, verglasten Portale werden durch den hellen Terrazzoboden und die geschwungene, weiß beleuchtete Decke unterstrichen. Die Balustraden zu den ovalen Galerien und Oberlichtern werden durch Kunstlichtstreifen und einen dunklen Holzhandlauf akzentuiert. Das Gesamtergebnis ist ein harmonisches Raumerlebnis.

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Reichlich Platz für Kommunikation

Ein Teil des bestehenden Gebäudes (Rasumofskygasse 29) steht aufgrund seiner Art déco-Fassade aus den 1920er Jahren und einer Reihe technischer Besonderheiten unter Denkmalschutz. Dieser Teil wurde saniert und zu einer Bürolandschaft umgebaut, die auf handlungsorientiertes Arbeiten und flexible Nutzung zugeschnitten ist. An der Schnittstelle zwischen Neu und Alt schaffen die Architekten ein Gelenk in Form eines mehrgeschossigen, lichtdurchfluteten Atriums für Begegnung und Kommunikation. Gleichzeitig wirkt dieser Raum zwischen Alt- und Neubau als Verteilungselement innerhalb des Ensembles. Die Wettbewerbsjury bewertete diesen internen Erschließungsraum für die Bürobereiche und den Haupteingang der Post besonders positiv. Der Neubau und dieses erhaltene, historisch wertvolle Element bilden zusammen ein kompaktes und selbstbewusstes Ensemble.

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Innen und Außen aus einer Hand

Die Post AG bewies ihr großes Vertrauen in die Fähigkeiten der Architekten, indem sie sie auch mit der Gestaltung der Büroflächen beauftragte. Die Aufgabenstellung für die Gestaltung der neuen Konzernzentrale verlangte nicht nur die Schaffung von Arbeitsräumen, sondern auch von Sozialräumen mit viel Raum für Kommunikation. Daher entschied man sich für ein offenes, zeitgemäßes Bürokonzept, das den kommunikativen Austausch zwischen den Mitarbeitern fördert und gleichzeitig Raum für individuelle Arbeit bietet.

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Neue Arbeitswelten

Die Post führt eine Desk-Sharing-Strategie ein, bei der die Mitarbeiter ihr Arbeitsumfeld selbst bestimmen können. Anstatt einen festen Arbeitsplatz zu haben, wählen die Mitarbeiter tageweise das Team um sich herum oder die Umgebung, die für die jeweilige Aufgabe geeignet ist. Dies erfordert sowohl eine „Clean-Desk-Politik“ als auch die Bereitstellung einer Reihe von Räumen, die den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht werden, von der Einzelarbeit bis zur dynamischen Gruppenarbeit. Dies führte zur Entwicklung einer Reihe von sehr unterschiedlichen Zonen, die das Spektrum von offenen Kommunikationsbereichen bis hin zu privaten Räumen abdecken und deren Flexibilität eine Vielzahl von räumlichen Situationen zulässt. Gleichzeitig wurde darauf geachtet, dass sich die Gestaltung in das architektonische Gesamtkonzept einfügt: Die Organisation der Innenräume schafft klar differenzierte Bereiche, die eine eigene atmosphärische Qualität haben, sich aber als würdige und nachhaltige „Kulissen“ für alltägliche Aktivitäten in die architektonische Gesamtidee einfügen. Auf diese Weise wird die Innenraumgestaltung nicht als eine Reihe von Elementen gesehen, die von außen aufgezwungen werden, sondern als integrierter und kohärenter Teil des Gebäudes.

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photo_credit Schenker Salvi Weber Architects
Schenker Salvi Weber Architects
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